Blutbild Kosten: Was Schwangere wissen sollten

Du bist schwanger und die Vorfreude ist riesig. Dennoch weißt du, dass jetzt erstmal ein Marathon an Vorsorgeuntersuchungen auf dich zukommt. Doch mit welchen Kosten musst du bei so vielen Untersuchungen jetzt eigentlich rechnen?
Ein wichtiger Bestandteil der Schwangerschaftsvoruntersuchungen ist die Erstellung und Analyse von Blutbildern. Aber was kostet ein Blutbild überhaupt und wer übernimmt die Kosten? In diesem Artikel beantworten wir einige der wichtigsten Fragen zum Thema Blutbild Kosten im Rahmen der Schwangerschaft.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Blutbild Kosten während der Schwangerschaft: Was du wissen solltest
- 2.1 Was versteht man unter einem Blutbild?
- 2.2 Welche Blutuntersuchungen werden während der Schwangerschaft durchgeführt?
- 2.3 Welche Kosten kommen bei einem Blutbild in der Schwangerschaft auf mich zu?
- 2.4 Werden die Kosten für ein Blutbild bei Schwangeren von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen?
- 2.5 Welche Unterschiede bei der Kostendeckung gibt es zwischen den gesetzlichen Krankenkassen?
- 3 Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Blutbild wird das Blut auf seine verschiedenen Bestandteile und deren Anzahl untersucht. Durch diese Methode können Mediziner diverse Krankheitsbilder bei der Mutter und dem ungeborenen Kind erkennen.
- Blutbilder zählen größtenteils zu den vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen während einer Schwangerschaft. Daher werden die Kosten dafür in den meisten Fällen durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
- Einige der angebotenen Blutuntersuchungen zählen allerdings zu den individuellen Gesundheitsleistungen, welche privat bezahlt werden müssen. Dennoch gibt es auch hier Unterschiede zwischen den Krankenkassen und einige Krankenversicherungen übernehmen heute auch diese Kosten im Rahmen der Zusatzleistungen. Zudem werden bei medizinischer Notwendigkeit die Kosten für zusätzlich Blutbilder meist auch von der Versicherung bezahlt.
Blutbild Kosten während der Schwangerschaft: Was du wissen solltest
Doch nicht jedes Blutbild ist gesetzlich vorgeschrieben und wird somit nicht zwingend von der Krankenkasse bezahlt. Daher fragen sich viele Schwangere mit welchen Kosten für ein Blutbild sie rechnen müssen.
Was versteht man unter einem Blutbild?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Blutbildern:
- kleines Blutbild: hierbei wird das Verhältnis der in den Blutzellen enthaltenen weißen und roten Blutkörperchen und den Blutplättchen sowie der Hämoglobin Wert (roter Blutfarbstoff) und der Hämatokritwert (Volumenanteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblut) gemessen (3).
- großes Blutbild: zusätzlich zu den Analysen aus dem kleinen Blutbild werden hierbei noch die weißen Blutkörperchen in ihre verschiedenen Zelltypen unterteilt, wodurch eine genauere Analyse möglich ist (4).
Bei beiden Arten werden der Patientin Blut abgenommen. Die wesentliche Unterscheidung liegt hierbei am Umfang der Labortests, die mit dem entnommenen Blut durchgeführt werden. Durch seinen höheren Umfang deckt das große Blutbild ein größeres Spektrum an Diagnosen ab. Für die Erkennung vieler Krankheitsbilder ist aber ein kleines Blutbild bereits völlig ausreichend (5).
Welche Blutuntersuchungen werden während der Schwangerschaft durchgeführt?
- Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor
- Rh-Antikörpersuchtests
- Hämoglobinbestimmung
- Chlamydieninfektion
- Rötelninfektion
- Hepatitis B Infektion
- HIV Test (freiwillig)
- Schwangerschaftsdiabetes
Zusätzlich zu diesen vorgeschriebenen Blutuntersuchungen, gibt es noch die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) in der Schwangerschaft.
Diese sind nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die gängigsten dieser Blutuntersuchungen umfassen nichtinvasive Bluttests auf Chromosomenstörungen (bspw. Trisomie 21, 13 oder 18), Toxoplasmose, Zytomegalie, oder Ringelröteln (7).
Welche Kosten kommen bei einem Blutbild in der Schwangerschaft auf mich zu?
Dennoch gibt es auch einige zusätzliche Blutuntersuchungen für Schwangere (siehe 2. Absatz “Welche Blutuntersuchungen werden während der Schwangerschaft durchgeführt?”). Diese müssen in der Regel von den Patienten selbst getragen werden.
Blutuntersuchung auf | Kosten |
---|---|
Chromosomenstörung | 129 – 479 € |
Toxoplasmose | 14 – 16 € |
Zytomegalie | 17 – 20 € |
Ringelröteln | 15 – 20 € |
Da diese individuellen Gesundheitsleistungen durchaus sehr kostspielig sein können, ist es wichtig sich vor einer solchen Untersuchung mit dem Arzt auszutauschen. Häufig liegt der Ursprung von Symptomen, wie beispielsweise Müdigkeit oder Kreislaufproblemen, nicht zwingend an einer Infektion.
Zudem sollten Schwangere beachten, dass diese Untersuchungen zwar eine Diagnose herbeiführen können, der Befund aber teilweise nicht behandelt werden kann.
Werden die Kosten für ein Blutbild bei Schwangeren von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen?
Insbesondere im Falle einer Risikoschwangerschaft oder bei Patientinnen in höherem Alter werden einige der oben genannten individuellen Gesundheitsleistungen auch von den Krankenkassen übernommen. Außerdem ist es häufig der Fall, dass die Kosten auch übernommen werden, wenn ein Arzt die medizinische Notwendigkeit einer solchen Untersuchung feststellt.
Darüber hinaus springen die Krankenversicherungen auch meist ein, wenn eine individuelle Gesundheitsleistung privat bezahlt wurde und das Ergebnis so ausfällt, dass Folgeuntersuchungen beziehungsweise Behandlungen notwendig sind.
Welche Unterschiede bei der Kostendeckung gibt es zwischen den gesetzlichen Krankenkassen?
Dabei gibt es jedoch teils erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kassen. Im Folgenden verschaffen wir dir einen Überblick über die zusätzlichen Leistungen der fünf Mitgliederstärksten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands.
Es ist jedoch zu beachten, dass jede Schwangerschaft auch individuelle Bedürfnisse mit sich bringt. Deshalb empfehlen wir, dass du alle zusätzlichen Blutbilduntersuchungen vorab mit deinem Arzt besprichst.
Zudem hängt die Kostenübernahme der Krankenkassen häufig von individuellen Faktoren wie zum Beispiel Vorerkrankungen ab. Daher raten wir dir, dich bei deiner Krankenkasse vorab über die Kostenübernahme bei einem zusätzlichen Blutbild zu informieren.
Fazit
Viele Schwangerschaften verlaufen gänzlich ohne private Kosten für Blutbilder. Dennoch gibt es einige Zusatzleistungen, welche nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Dabei können zum Teil erhebliche Kosten auf die Patientinnen zukommen. Allerdings sollte beachtet werden, dass wenn eine medizinische Notwendigkeit für zusätzliche Blutbilder diagnostiziert wird, die Krankenkassen diese trotzdem übernehmen.
Außerdem gibt es bei den verschiedenen Krankenkassen teilweise erhebliche Unterschiede in der Art und Höhe der Kostenübernahme von Blutbildern. Deshalb empfehlen wir Menschen mit Babywunsch sich vorab über das Leistungsspektrum der unterschiedlichen Krankenkassen zu informieren, um die Kosten für Blutbilder so gering wie möglich zu halten.
Bildquelle: Obi Onyeador/ Unsplash
Einzelnachweise (7)
1.
Frauenaerzte-im-netz.de: SCHWANGERENVORSORGE
Quelle
2.
Aerzteblatt.de: Das Blutbild
Quelle
3.
Barmer.de: Blutwerte endlich verstehen
Quelle
4.
Barmer.de: Blutwerte endlich verstehen
Quelle
5.
Muenchen-Klinik.de: Das kleine und das große Blutbild
Quelle
6.
Uni-Osnarbrueck.de: Schwangerschaft und Geburt
Quelle
7.
Verbraucherzentrale.de: Schwangerschaft: Welche Untersuchungen zahlt die Kasse?
Quelle