Wie fühlen sich Wehen an: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Während neun Monaten Schwangerschaft wirst du früher oder später auf den Begriff Wehen stoßen und dich mit diesem Thema beschäftigen. „Wie fühlen sich Wehen an?“ und „Werde ich merken, wann es losgeht mit der Geburt?“ sind mitunter die häufigsten Fragen, die sich werdende Mamas stellen.
Mit diesem Artikel möchten wir Zweifel aufklären und dich rundum mit den wichtigsten Informationen rund um das Thema Wehen versorgen. Wer behandeln unter anderem die unterschiedlichen Wehentypen und liefern Tipps, wie du die Wehenphasen angenehmer gestalten kannst. Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Wehe zieht sich die Gebärmutter zusammen und der Bauch verhärtet sich. Durch diese regelmäßigen Kontraktionen macht sich das Baby auf den Weg in den Geburtskanal.
- Wehen können bereits am Ende des zweiten Trimesters auftreten und bereiten den Körper auf die bevorstehende Geburt vor.
- Neben den Geburtswehen gibt es noch weitere Wehenarten, die im Laufe einer Geburt auftreten. Jede Frau empfindet diesen Wehenschmerz ganz unterschiedlich.
Definition: Was sind Wehen?
Unter Wehen versteht man das Zusammenziehen der Gebärmutter in regelmäßigen Abständen. Dieses Zusammenziehen kann man auch von außen beobachten, da der Bauch der Schwangeren sich verhärtet.
(Bildquelle: freestocks / Unsplash)
Bei der Geburt wird durch diese Kontraktionen der Gebärmutterhals Schritt für Schritt verkürzt und der Muttermund öffnet sich. So wird das Baby mit jeder Wehe weiter in den Geburtskanal geschoben.
Hintergründe: Wie fühlen sich Wehen an?
Wehen werden von jeder Frau anders wahrgenommen. Daher ist es umso schwerer zu beschreiben, wann es mit der Geburt losgeht. Vor allem Erstgebärende sind sich bei Wehen am Ende der Schwangerschaft sehr unsicher, ob es sich nun um Geburtswehen handelt. Ebenso stellt sich häufig in den ersten Schwangerschaftswochen bereits die Frage, was auf einen zukommt und wie sich Wehen anfüllen.
Im Folgenden haben wir dir die am häufigste gestellten Fragen zu diesem Thema aufgelistet und mit den wichtigsten Informationen beantwortet.
Wie kann man den Wehenschmerz beschreiben?
- Dumpfer Schmerz
- Ziehen
- Starker Periodenschmerz
- Rückenschmerzen
- Ausstrahlen in die Beine
Wir möchten dir in diesem Artikel jedoch nichts beschönigen. Der Großteil der Gebärenden empfindet die Wehen als äußerst schmerzhaft und nicht vergleichbar mit anderen Schmerzen. Trotzdem verbinden viele die Geburt ihres Kindes mit dem schönsten Moment ihres Lebens und sämtliche Schmerzen sind nach der Geburt vergessen.
Welche Arten von Wehen gibt es?
Übungswehen
Bei Übungswehen kannst du ein Ziehen im Bauch spüren und dein Bauch wird hart. Nach ein paar Sekunden entspannt sich dann alles wieder. Wie der Name schon sagt, versucht dein Körper sich auf die Geburt vorzubereiten. Deine Gebärmutter wird besser durchblutet und die Muskulatur gestärkt.
Diese Übungswehen treten meist ab dem zweiten Trimester auf und kommen in unregelmäßigen Abständen immer wieder. Gegen Ende der Schwangerschaft werden die Übungswehen dann von Senkwehen abgelöst.
Falls es für dich angenehm ist, versuch es mal mit etwas entspannter Bewegung und Wärme in Form eines Wärmekissen.
Vor diesen Wehen brauchst du überhaupt keine Angst zu haben. Die meisten Frauen empfinden Übungswehen als nicht sehr schmerzhaft. Sie können lediglich etwas unangenehm werden.
Senkwehen
Nach den Übungswehen kommen die Senkwehen. Von außen kann man nun auch deutlich eine Senkung des Bauches wahrnehmen. Mit diesen Wehen, die sehr den Übungswehen ähneln, rutschen die Gebärmutter und das Baby tiefer ins Becken. Auch das Köpfchen sollte nun seine Position im Becken finden und festigen.
Senkwehen sind häufig als Ziehen im Bauch und Rücken wahrnehmbar. Wie intensiv diese Wehen für dich spürbar sind, ist ganz individuell. Manche Frauen müssen diese Wehen bereits mit Atemtechniken veratmen, für andere sind sie noch kaum spürbar.
Das liegt daran, dass der Magen und die Lunge wieder mehr Platz haben.
Wie auch die Übungswehen sind auch diese Wehen noch sehr unregelmäßig. Sie können in unterschiedlichen Abständen auftreten und auch die Dauer kann von einigen Sekunden bis zu einer Minute variieren.
Eröffnungswehen
Kommen die Wehen in regelmäßigen Abständen und verschwinden auch nach einem warmen Bad und Entspannung nicht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um echte Geburtswehen. Die Geburt beginnt mit noch sanfteren Eröffnungswehen. Diese sorgen dafür, dass sich der Muttermund langsam öffnet.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Wehentypen treten Eröffnungswehen in regelmäßigen Abständen auf. Auch die Dauer ist gleichmäßiger als bei Übungswehen. Hast du das Gefühl, dass es sich um Geburtswehen handelt, kannst du deine Hebamme kontaktieren beziehungsweise dich auf den Weg ins Krankenhaus machen. Das Beginnen der Eröffnungswehen geht auch häufig mit dem Platzen der Fruchtblase und leichten Blutungen einher.
Die Phase der Eröffnungswehen ist die längste in der Geburt. Bis der Muttermund komplett auf 10 Zentimeter geöffnet ist, vergehen meist mehrere Stunden. Vor allem bei Erstgebärenden kann diese Phase sehr lange dauern.
Presswehen
Ist der Muttermund komplett geöffnet, beginnen die Presswehen. Die Schwangere verspürt in dieser Phase einen deutlichen Drang mitzudrücken.
Im Vergleich zu den anderen Phasen der Geburt, ist diese mit etwa zwei bis drei Stunden sehr kurz.
Wenn die Austreibungsphase beginnt, verspüren viele Mütter das Bedürfnis noch einmal die Toilette zu besuchen. Das liegt daran, dass das Kind in der letzten Phase der Geburt auf den Darm drückt.
Nachgeburtswehen
Ist das Baby auf der Welt, sind die Wehen noch nicht vorbei. Die Nachgeburtswehen sorgen dafür, dass sich die Plazenta ablöst. Schritt für Schritt zieht sich auch die Gebärmutter nach der Geburt wieder zusammen und nimmt wieder ihre Ausgangsgröße an.
Während die Gebärmutter normalerweise nur etwa faustgroß ist, vergrößert sie sich während der Schwangerschaft bis auf die Größe einer Wassermelone. Auch das Gewicht nimmt stark zu. Am Ende der Schwangerschaft kann die Gebärmutter bis zu einem Kilo auf die Waage bringen.
Die Hebammen können durch Abtasten des Bauches prüfen, ob die Nachwehen schon begonnen haben.
Ähnlich wie bei den anderen Wehenarten handelt es sich bei den Nachgeburtswehen um rhythmische Kontraktionen. Diese sind aber viel schwächer als die letzten Wehen der Geburt. Nach 10 bis 30 Minuten nach der Geburt ist dann meist auch die Nachgeburt geboren.
Woran erkennst du, dass es sich um Geburtswehen handelt?
Geburtswehen im Gegensatz dazu, kommen in regelmäßigen Abständen wieder, wobei sich die Dauer und Intensität der Wehen mit der Zeit immer weiter steigert. Des Weiteren sind sie meist schmerzhafter als die Übungswehen davor.
Bist du dir unsicher, ob die Geburt losgeht, empfehlen Hebammen ein Bad in der warmen Wanne. Verschwinden die Wehen durch die Wärme nach ein paar Minuten handelt es sich um Übungswehen.
Bleiben die Wehen bestehen oder werden die Wehen sogar stärker, ist höchstwahrscheinlich der Startschuss für die Geburt gelegt. Geburtswehen kommen häufig in Abständen von fünf bis zwanzig Minuten und dauern zwischen 30 und 60 Sekunden.
(Bildquelle: Carlo Navarro / Unsplash)
Neben den beginnenden Geburtswehen gibt es am Ende der Schwangerschaft noch weitere Andeutungen des Körpers, die auf eine baldige Geburt hindeuten können. Jede Frau ist hier ganz unterschiedlich. Bei manchen Frauen lassen sich sämtliche Symptome beobachten, andere wiederum bemerken gar keine Veränderungen.
Mögliche Hinweise können sein:
- Blasensprung
- Abgang des Schleimpfropf
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
Wie verändern sich die Wehen im Laufe der Geburt?
Nach den Eröffnungswehen kommt die Austreibungsphase und somit die letzte Etappe der Geburt. Hier ist die aktive Mitarbeit der Schwangeren gefragt, um das Baby auf die Welt zu bringen. Bei diesen Wehen verspürt die werdende Mama einen deutlichen Druck und möchte intuitiv in der Wehe mitdrücken. Diese Presswehen werden jedoch häufig als erträglicher als die Wehen davor bezeichnet, da man nun endlich mitwirken kann und sozusagen sein Baby auf die Welt begleitet.
(Bildquelle: Janko Ferlič / Unsplash)
Ist das Baby dann auf der Welt kommen noch die Nachwehen, damit sich die Plazenta ablösen kann. Diese letzten Wehen sind aber nicht mehr so schmerzhaft wie Eröffnungs- oder Presswehen und sind meist nach einer Stunde geschafft.
Wie sich jedoch die Intensität der Wehen verändert, oder wie schnell eine Frau von einer Geburtsphase zur nächsten kommt ist ganz individuell. Auch das Schmerzempfinden ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich. Daher ist dieser Aufbau nur ein ganz grober Ablaufplan.
Was bewirken die Nachwehen im Wochenbett?
Diese Nachwehen sind dafür zuständig, dass die Gebärmutter sich wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurückbildet. Je nachdem ob es sich um das erste Kind oder schon um ein Geschwisterchen handelt, können diese Wehen noch sehr schmerzhaft ausfallen. Frauen berichten, dass die Nachwehen mit jedem Kind stärker und intensiver werden.
Zusammengefasst können folgende Empfehlungen eine Erleichterung bei starken Nachwehen schaffen:
Methode | Erklärung |
---|---|
Veratmen | Atemtechniken, die du für die Geburt geübt und angewendet hast, kannst du auch bei Nachwehen einsetzen. Am besten ruhig und entspannt bleiben und tief ein- und ausatmen. |
Wärme | Bei krampfenden Schmerzen kann eine warme Wärmflasche wahre Wunder bewirken. Natürlich kannst du auch ein angewärmtes Kirschkernkissen verwenden. |
Bauchlage | Bei starken Nachwehen empfehlen Hebammen, sich täglich bis zu einer halben Stunde auf den Bauch zu legen. So kannst du deine Gebärmutter bei der Rückbildung unterstützen. |
Tipps: Wie kann man den Wehenschmerz lindern?
Wehen können im Laufe der Geburt sehr schmerzhaft und unangenehm werden. Häufig verkrampft sich die Muskulatur durch diese Schmerzen derart, dass auch der Muttermund keine Fortschritte mehr macht. Daher gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Geburt beziehungsweise die Schmerzen etwas angenehmer zu machen.
Man unterscheidet hier zwischen Medikamenten und natürlichen Hausmitteln. Welches Mittel angewendet wird, kommt ganz auf die Situation an. Häufig werden auch die Gebärenden miteinbezogen und können zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden. Für viele natürliche Methoden gibt es weiters keine wissenschaftlichen Belege. Trotzdem wurden sie in der Geburt als angenehm und unterstützend empfunden.
Fazit
Die 40 Wochen einer Schwangerschaft sind eine sehr aufregende Zeit! Vor allem, wenn es sich um das erste Baby handelt. Neben Strampler kaufen und Babybettchen aufbauen, können aber auch viele Zweifel auftauchen. Wird es schmerzhaft? Was kommt auf mich zu? Erkenne ich, wann es losgeht?
Wehen sind sehr individuell und nicht pauschal nicht mit einem Wort beschreibbar. Doch mit den Kontraktionen unterstützt dich dein Körper dabei, dein Baby auf die Welt zu bringen. Durch die unterschiedlichen Phasen der Geburt steigert der Körper die Intensität der Wehen Schritt für Schritt und bereitet dich darauf vor.
Wehen können sich wie stärkere Periodenschmerzen anfühlen oder sich auch als Rückenschmerzen bemerkbar machen. Nichtsdestotrotz ist der weibliche Körper zu unbeschreiblichen Wundern fähig und besitzt ein ausgeklügeltes System, die Schmerzen auf der Stelle zu vergessen, sobald das Baby auf der Welt ist.
Bildquelle: milkos/ 123rf.com