Wenn Babys sich drehen: Was Jungeltern wissen müssen

Für viele Eltern ist es ein großer Moment, wenn sich ihr Baby zum ersten Mal um die eigene Achse dreht. Denn die Drehung ist ein Anzeichen dafür, dass das Baby gute motorische Fähigkeiten besitzt und sich prächtig entwickelt.
Egal ob vom Bauch auf den Rücken oder von rechts nach links. Jede Bewegung erfordert Kraft und Ausdauer und sollte zurecht als ein Meilenstein in der Entwicklung des Babys angesehen werden. Was das für das Kind bedeutet und wie Eltern ihr Baby dabei unterstützen können, sind einige der Frage, die wir in unserem Ratgeber klären werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Frühes Drehen des Babys ist ein gutes Anzeichen für Muskelkraft und Mobilität. Da für eine Drehung die dafür erforderliche Muskulatur trainiert wird, wird das Baby mit der Zeit agiler und kräftiger.
- Jedes Baby entwickelt sich unterschiedlich. Nur weil ein Baby länger braucht als ein Anderes, heißt das nicht, dass etwas mit dem Kind nicht stimmt.
- Eltern können das Drehen ihres Babys fördern. Dafür gibt es Spielzeuge, die es motivieren sich zu drehen. Es gibt aber auch Übungen mit denen Eltern bei der physischen Entwicklung ihres Babys helfen und gleichzeitig die emotionale Bindung zueinander stärken können.
Wenn Babys sich drehen: Was du wissen solltest
Ab wann dreht sich das Baby im Bauch nach unten?
Fest steht aber, das Baby wird ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche mit dem Kopf nach unten liegen. Manche Babys brauchen noch etwas länger, aber das ist nicht schlimm. Gerade mal zwei bis fünf Prozent der Babys befinden sich bei der Geburt noch in der Beckenendlage. (1)
Mütter haben dabei mehrere Möglichkeiten um ihr Baby dazu anzuregen, sich zu drehen. Zu Beginn ist es immer ratsam mit dem Baby zu sprechen, da die Stimme der Mama ein natürliches Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Man kann auch versuchen durch sanftes Streicheln des Bauches das Baby in die richtige Position zu führen. Sollte es sich jedoch trotz aller Bemühungen nicht wenden, dann ist es ratsam einen Geburtshelfer einzuschalten.
Mit welchem Alter fängt das Baby sich zu drehen?
Was auch von Vorteil sein kann, ist, wenn das Baby in den ersten Lebenswochen schon mit den Beinen strampelt und mit den Armen Schwimmbewegungen macht. Denn dies sorgt für eine bessere Muskelkraft und erleichtert das Drehen. Spätestens mit acht Monaten sollte es zumindest versuchen, sich umzudrehen. Sollte das nicht der Fall sein, ist es empfehlenswert, einen Kinderarzt aufzusuchen.
Aber ganz ruhig: Das muss nichts schlimmes bedeuten. Solange sie ihr Kind mit Liebe und Fürsorge erziehen, ist alles gut. Meistens ist es so, dass das Kind einfach mehr Zeit braucht. Es kommt wirklich auch halt auf die Persönlichkeit des Babys an. Manche Babys sind einfach nicht neugierig genug und haben keine Interesse daran sich zu drehen. Dann müssen Eltern eben sich mehr Mühe geben, um ihre Kleinen zu motivieren. Dazu gibt es mehrere Übungen, die wir in der nächsten Frage aufzählen werden.
Wie können Eltern ihrem Baby dabei helfen, sich zu drehen?
Alternativ, können sie auch das Baby mit dem Bauch quer auf ihre Oberschenkel legen und gleichzeitig mit ihm spielen. Sie sollten aber sicherstellen, dass der Oberkörper des Kindes nicht ins Hohlkreuz fällt. Um dem Baby neue Bewegungen beizubringen, macht es Sinn, verschiedene Positionen auszuprobieren, deswegen sollten sie oft die Seiten wechseln und es ab und zu über die Unterschenkel legen.
Eine weitere Methode ist das Wippen, wo diesmal ein Elternteil sich auf den Rücken legt, das Baby auf die Unterschenkel legt und langsam auf und ab wippt. Dadurch wird vor allem der Gleichgewichtssinn des Babys gefördert, da das Kind alles um ihn herum von einer anderen Perspektive wahrnimmt. Es ist auch ein großartiger Weg um Vertrauen zwischen Eltern und Kind aufzubauen.
Letztlich kann man noch Spielzeuge benutzen, um mit dem Kind zu spielen. Dabei dienen, z. B. eine Rassel oder ein Plüschtier als Köder, damit es danach greift. Je hartnäckiger das Baby versucht das Spielzeug zu erreichen, desto besser trainiert es seine Muskeln. Auch das Platzieren auf einen kleinen Physioball kann es dazu anregen, sich in der Bauchlage besser zu halten.
Das Wichtigste beim Trainieren ist aber immer die Motivation. Hat ihr Baby etwas geschafft, dann feieren sie seinen Erfolg. Schon ein Lächeln oder ein „Gut gemacht“ reichen aus um dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität zu geben. Dabei sollten sie niemals ihr Baby mit anderen Babys vergleichen und erst Recht nicht unter Druck setzen. Um dem Baby eine schöne Kindheit zu geben, sollten Förderungen immer ruhig und sanft ablaufen. Positive Verstärkungen sind immer negativen Verstärkungen vorzuziehen.
Wie können Eltern ihr Baby vor Verletzungen schützen?
Es hilft deswegen immer eine Hand an seinen Körper zu haben, um plötzliche Bewegungen und Drehungen nicht aus dem Auge zu verlieren. Wenn sie den Raum verlassen wollen, nehmen sie ihr Baby immer mit. Wiegen sollten sie in Zukunft vermeiden, da das Risiko besteht, dass das Baby über den Rand fällt. Prinzipiell ist es wichtig, dass sich die Eltern über alle Gefahren des Hauses bewusst sind. Oft müssen mehrere Vorkehrungen getroffen werden, um das Haus sicher zu gestalten. Tischecken, Steckdosen und Kleinteile, die das Kind verschlucken könnte, müssen alle gesichert, verklebt und weit weg vom Baby aufbewahrt werden.
Müssen sie sich Sorgen machen, wenn sich das Baby nicht dreht?
Manche Babys brauchen manchmal einfach mehr Zeit und das ist auch vollkommen in Ordnung. Kinder werden später im Erwachsenenalter konstant unter Druck gesetzt werden, warum sollte man schon so früh damit anfangen? Freuen Sie sich einfach, dass sie ein gesundes Kind in die Welt gebracht haben. Das gilt auch für „eigenartige“ Verhaltensmuster. Nicht jede Kleinigkeit muss direkt auf eine Störung hindeuten. Sollten sie trotzdem jedoch Zweifel oder ein schlechtes Bauchgefühl habe, kann es nie schaden den eigenen Kinderarzt aufzusuchen. Übersorge ist besser als keine Sorge.
Fazit
Wenn ihr Baby anfängt sich zu drehen, dann bedeutet es, dass es einen weiteren Entwicklungsschritt hinter sich hat. Es ist einer der schönen Momente, die nur Eltern so erleben können. Sollte das Baby nicht mal versuchen sich zu drehen, motivieren sie es mit Spielen. Hat es irgendwann keine Lust mehr und fängt an zu nörgeln, machen sie eine Pause und versuchen sie es am nächsten Tag wieder. Vergessen Sie nie darauf ihr Baby immer im Auge zu behalten.
Und bitte, tun Sie sich selbst den Gefallen und hören damit auf das Baby unter Druck zu setzen. Mit ein wenig Geduld wird es nicht lange dauern, bis es auf demselben Niveau ist, wie die Kinder ihres Bekanntenkreises. Elternschaft ist kein Wettbewerb, wo es darum geht, dass schnellste oder das stärkste Kind zu haben. Es ist die größte Verantwortung eines jeden Mensch sein Kind mit Liebe und Respekt zu erziehen und ihm eine glückliche Kindheit zu ermöglichen. Nur so kann es dann später zu einem verantwortungsvollen und emotional stabilen Erwachsenen heranwachsen.
Bildnachweise: Kuzmina/ 123rf
Einzelnachweise (1)
1.
Babyartikel.de: Mein Baby liegt nicht mit dem Kopf nach unten, sondern in Beckenendlage! Was kann ich tun? Hebamme Silke, 09.02.21
Quelle