Haare färben in der Schwangerschaft: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Das Haare färben in der Schwangerschaft verunsichert viele Frauen. Aktuell gibt es viele Aussagen, dass beim Haare färben während der Schwangerschaft noch keine Gefahren für Ungeborene gefunden wurden. Trotzdem wird auch davon abgeraten, da es zu Risiken kommen könnte. Warum genau davon ausgegangen wird, dass noch ein Risiko besteht haben wir im weiteren Verlauf genauer erläutert und zudem noch Alternativen zum Haare färben erläutert.
Dieser Artikel soll dir dabei helfen auf Grundlage der aktuellen Erkenntnisse eine Entscheidung zu treffen. Dazu haben wir dir, die am häufig gestellten Fragen zu dem Thema zusammengefasst und ausführlich beantwortet. Außerdem haben wir dir die wichtigsten Fakten kurz erläutert, so dass du dir im Anschluss selbst ein Bild darüber machen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Haare färben in der Schwangerschaft ist umstritten. Während manche der Meinung sind man solle komplett darauf verzichten, zweifeln andere dies an.
- Alternativen wie zum Beispiel das Strähnen der Haare oder ein Tönung sind weit weniger umstritten und gelten als gute Alternative zum Haare färben mit chemischen Stoffen.
- Auch das Haare färben mit natürlichen Mitteln wird beliebter. Doch kann man mit solchen Hausmitteln keine Wunder erwarten und muss geduldig sein.
Hintergründe: Was du über das Haare färben in der Schwangerschaft wissen solltest
Was sind Haarfärbemittel?
(Bilquelle: George Bohunicky / unsplash).
Laut dem Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel färben sich etwa 70% der Frauen ihre Haare. Haarfärbemittel kann man in permanente, semi-permanente und temporäre Farbe unterteilen. Die temporäre Farbe kann mit einer Haarwäsche entfernt werden, während die semi-permanente bis zu zehn Haarwäschen aushält und die permanente noch länger.
Wie färbe ich mir meine Haare richtig?
- Falsches Einschätzen der Ausgangshaarfarbe: Viele Leute schätzen ihre Haarfarbe falsch ein und denken sie sei dunkler oder heller als sie wirklich ist. Um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, muss auch die Ausgangshaarfarbe stimmen. Informiere dich daher vorher, ob du den richtigen Ton getroffen hast. Achte also beim Kauf darauf, dass deine Haarfarbe mit der Abbildung auf der Verpackung der Färbung übereinstimmt.
- Zu hohe Erwartungen: Es lassen sich sehr gute Ergebnisse durch Färbeprodukten für zuhause erzielen. Aber nicht jeder Farbwunsch kann im eigenen Badezimmer realisiert werden. Extreme Farbwechsel sollten daher besser von einem Friseur durchgeführt werden.
- Falsche Einschätzung des Färbemittel: Besonders, wenn du deine Haare nicht so oft färbst kann es sein das du die Farbmenge falsch einschätzt und zu viel Farbe auf den Ansatz machst, so dass für die Längen nicht mehr genug da ist. In so einem Fall solltest du besser zwei Packungen mit Farbmittel kaufen, denn ansonsten ist das Ergebnis unregelmäßig.
Wenn du die oben genannten Punkte beachtest, kannst du mit dem Haare färben beginnen. Um dir das anschaulich zu erklären haben wir dir ein Video eingefügt.
https://www.youtube.com/watch?v=8xtO7CsuGDM
Was kosten Haarfärbe Produkte?
Typ | Preisspanne |
---|---|
Hausmarke einer Drogeriekette | ab ca. 2 € |
Coloration eines Markenherstellers | ca. 4 – 10 € |
Pflanzenhaarfarbe | ab ca. 9 € |
Achte beim Kauf darauf, dass du die richtige Haarfarbe für deine Haare kaufst und die Ausgangsfarbe mit dem Bild auf der Verpackung übereinstimmt.
Wo kann ich Haarfärbe Produkte kaufen?
- amazon.de
- rossmann
- DM
- ebay.de
Du kannst auch bei deinem Friseur nachfragen, welche Produkte und Farben er empfiehlt.
Wie gefährlich ist das Haare färben während der Schwangerschaft?
Trotzdem wird geraten, dass so wenig Chemikalien wie möglich genutzt werden sollten, da eine Risiko auch nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem gibt es neben dem noch das Risiko einer Allergie. Denn auf vielen Beipackzetteln von Haarfärbemitteln wird auf eine mögliche allergische Reaktion hingewiesen.
(Bildquelle: Ryan Franco / unsplash).
Aus diesem Grund wird empfohlen einen Allergietest durchzuführen. Dazu kann man an einer kleinen Stelle auf der Kopfhaut die Farbe auftragen und wenn anschließend keine Reaktion davon ausgelöst wird, kann eine Allergie so gut wie ganz ausgeschlossen werden. Gerade für Frauen, welche schwanger sind wäre eine solche Allergie besonders gefährlich, weil sie unter Umständen auf Medikamente verzichten müssen.
Aus diesem Grund ist es ratsam auf Alternativen, wie zum Beispiel das Färben mit Naturprodukten oder einer Tönung umzusteigen. Auch wenn bisher keine Studien veröffentlicht wurden, welche gezeigt haben, dass das Haare färben während der Schwangerschaft für ein Ungeborenes schädlich ist, so kann das Risiko auch noch nicht ausgeschlossen werden.
Sind Strähnen in der Schwangerschaft in Ordnung?
Dementsprechend sind Strähnen in der Schwangerschaft relativ unbedenklich. Doch trotzdem besteht ein kleines Restrisiko. Wenn du dir also unsicher bist, dann warte auf jeden Fall das erste Trimester ab. Denn in den ersten drei Monaten ist das Risiko einer Frühgeburt besonders hoch.
Haare färben während der Schwangerschaft: Das solltest du wissen
Wichtige Fakten zum Thema Haare färben in der Schwangerschaft haben wir die nachfolgend nochmal zusammengefasst. Zudem findest du dort Alternativen und mögliche Rezepte für das Haare färben mit Hausmitteln.
Mögliche Risiken
Das Haare färben während der Schwangerschaft ist umstritten. Während viele der Meinung sind, dass währen der Schwangerschaft lieber komplett darauf verzichtet werden sollten, sind andere unsicher. Tatsächlich gibt es aktuell keine Erkenntnisse die auf eine Gefahr für das ungeborene hinweisen. Trotzdem besteht natürlich ein Risiko.
Denn chemische Haarfärbemittel enthalten aromatische Amine wie P-Phenylendiamin (PPD). Hier in Deutschland darf dieser künstlich hergestellte Farbstoff in einem Haarfärbeprodukt nur einen Anteil von bis zu zwei Prozent ausmachen. Zudem ist es wichtig das er ausschließlich zusammen mit sogenannten Kupplersubstanzen vorkommt.
Denn nur dann gilt PPD als gesundheitlich unbedenklich. Ohne diese Kupplersubstanzen kann PPD allerdings Allergien auslösen und im schlimmsten Fall das Erbmaterial schädigen.
Wenn wir diese Produkte auf unseren Kopf auftragen kann unser Körper giftige Substanzen über die Kopfhaut aufnehmen. Es ist nicht völlig auszuschließen, dass kleine Mengen der schädlichen Substanzen in den Blutkreislauf gelangen beziehungsweise in die Muttermilch übergehen.
Also besteht ein gewisses Risiko, dass es dem ungeborenem Kind schaden könnte. Besonders in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollte auf das Haare färben verzichtet werden.
Du solltest deine Haare lieber tönen
Wenn du aber während der Schwangerschaft nicht auf das Haare färben verzichten möchtest, kannst du deine Haare auch mit pflanzlichen Haartönungen färben. Meistens haben Tönungsshampoos nicht so viele schädliche Inhaltsstoffe. Die auswaschbare Farbe legt sich außen an das Haar an und dringt nicht ins Innere. Zudem werden die Farbpartikel wegen ihrer Größe nicht so leicht über die Haut aufgenommen. Informiere dich in jedem Fall vorher über das Produkt und die entsprechenden Inhaltsstoffe.
Mögliche natürliche Haartönungen sind zum Beispiel mit Henna machbar. Die natürlichen Tönungen enthalten oft Rinde und Blattextrakte. Beachte aber auch, ob die Farbe aus Europa kommt, da ansonsten die Inhaltsstoffe variieren können.
Eine weitere Möglichkeit ist das tönen mit Tönungsshampoos. Diese enthalten meist Farbstoffe aus Kamille, Walnuss und Kastanie und können auch zum überdecken von einem grauen Ansatz genutzt werden.
Das Tönen der Haare ist wegen seiner weniger schädlichen Inhaltsstoffe während der Schwangerschaft mehr zu empfehlen.
Haare mit natürlichen Hausmitteln färben
Eine weitere Möglichkeit, neben dem Tönen, ist das Haare färben mit Hausmitteln. Erwarte aber bei dieser Art des Haare färben nicht zu viel, denn Haare können auf natürliche Weise nicht heller gefärbt werden, nur aufgehellt werden. Bekannte Hausmittel, die du garantiert zu Hause hast sind: Kamillentee, frischer Zitronensaft oder Zimt.
Für jedes dieser Hausmittel finden sich zahlreiche Rezepte. Bei Kamillentee kannst du vier bis sechs Teebeutel Kamillentee in einem Liter Wasser aufkochen. Die Haare mit dem kalten Tee durchspülen. Am besten über Nacht, einwirken lassen und danach ausspülen und die Haare wie gewohnt waschen. Da es sich um natürliche Produkte handelt, kannst du dies auch öfter machen ohne das es dir schadet.
(Bildquelle: kyle smith / unsplash.de)
Zum dunkler machen deiner Haare kannst du es mit schwarzem Tee, Walnuss-Schalen oder Kastanienblättern versuchen.
Eine Möglichkeit mit Schwarztee lautet: Vier Beutel in einer Tasse mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen, bis der Tee nur noch lauwarm ist. Dann den Schwarztee über das noch feuchte Haar gießen. Etwa eine Stunde einwirken lassen und währenddessen immer wieder mit dem Tee besprühen. Danach die Haare auswaschen, bis keine Farbe mehr rauskommt.
Fazit
Letztendlich ist es schwer zu sagen, ob auf das Haare färben während der Schwangerschaft ganz verzichtet werden sollte oder nicht. Alternativen, wie das tönen von Haaren oder auch das nutzen von Hausmitteln sind relativ unbedenklich. In jedem Fall sollte vor dem färben der Haare ein Allergietest durchgeführt werden, da bei einer möglichen allergischen Reaktion schwangere Frauen eventuell keine Medikamente einnehmen dürfen.
Zudem ist es ratsam das erste Trimester abzuwarten und sich die Haare in diesen drei Monaten nicht zu färben. Letztendlich ist es deine persönliche Entscheidung, aber du bist mit Alternativen zum Haare färben mit chemischen Produkten auf der sicheren Seite.
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